Digitale Transformation ist ein Begriff, der heute in nahezu jeder Diskussion über die Entwicklung von Unternehmen, Technologie und Industrie auftaucht. Er wird im Zusammenhang mit Strategie, Investitionen, organisatorischen Veränderungen oder der Einführung neuer IT-Systeme verwendet. Transformation – was bedeutet das in der Praxis, insbesondere für Produktionsunternehmen? Handelt es sich um ein einmaliges Projekt oder um einen langfristigen Prozess? Und wie lässt sich dabei ein realer geschäftlicher Nutzen erkennen, statt nur Schlagworte zu wiederholen?
In diesem Artikel ordnen wir zentrale Begriffe ein, zeigen digitale Transformation anhand konkreter Beispiele und erklären, wie sie aus der Perspektive von Produktionsbetrieben und der Prozessautomatisierung zu verstehen ist – ohne überflüssige Theorie, dafür mit Fokus auf Praxis.

Transformation – was bedeutet das wirklich?
Der Begriff „Transformation“ bezeichnet eine Veränderung der Form, der Arbeitsweise oder der Struktur. Im geschäftlichen Kontext geht es jedoch nicht um kosmetische Anpassungen, sondern um eine durchdachte Veränderung der Art und Weise, wie eine Organisation funktioniert – mit Auswirkungen auf Prozesse, Rollen, Entscheidungen und eingesetzte Werkzeuge.
In der Praxis bedeutet Transformation:
- sie betrifft operative Prozesse,
- sie erfordert einen veränderten Umgang mit Daten,
- sie beeinflusst die Kompetenzen der Teams,
- sie führt häufig zu einer Neugestaltung der IT-Architektur.
Wichtig ist, dass Transformation nicht immer eine Revolution im großen Stil darstellt. In der Industrie handelt es sich meist um eine Abfolge logischer, geplanter Schritte, die auf Analysen und geschäftlichen Zielen basieren.
Digitale Transformation – Definition im industriellen Kontext
Digitale Transformation ist der Prozess, bei dem digitale Technologien genutzt werden, um die Arbeitsweise einer Organisation, ihre Entscheidungsfindung und die Erreichung ihrer Geschäftsziele zu verändern. In Produktionsbetrieben beschränkt sie sich nicht auf den Kauf eines neuen Systems oder die Automatisierung eines einzelnen Arbeitsplatzes.
In der Praxis bedeutet dies:
- Integration von Maschinendaten in bestehende Systeme,
- Übergang von reaktivem Management zu datenbasierter Steuerung,
- Verkürzung der Entscheidungszeiten,
- höhere Vorhersagbarkeit von Produktionsprozessen.
Die digitale Transformation in der Industrie umfasst sowohl die operative Ebene (OT) als auch die Managementebene (IT). Ihre Wirkung entfaltet sich erst dann vollständig, wenn beide Ebenen zusammenarbeiten.

Digitale Transformation und Automatisierung – Unterschiede
Automatisierung ist häufig der erste Schritt, stellt jedoch keine digitale Transformation dar. Eine Produktionslinie kann automatisiert sein, während Berichte weiterhin manuell erstellt werden, Daten in Tabellen ausgewertet werden und auf Probleme zeitverzögert reagiert wird.
Kurz gesagt:
- Automatisierung – verbessert einzelne Abläufe,
- digitale Transformation – verändert die Steuerung des gesamten Prozesses.
In reifen Organisationen wird Automatisierung Teil eines umfassenderen Ökosystems – bestehend aus MES- und ERP-Systemen, Produktionsreporting-Plattformen sowie Lösungen für Energie- und Qualitätsmanagement.
Digitale Transformation – Beispiele aus der Produktion
Theorie ist das eine, Praxis das andere. Sehen wir uns konkrete Beispiele an, wie digitale Transformation in Produktionsbetrieben umgesetzt wird.
1. Von Papierberichten zu Echtzeitdaten
Ein Produktionsunternehmen ersetzt manuelle Schichtberichte durch ein MES-System, das:
- Daten direkt von Maschinen erfasst,
- den OEE-Kennwert in Echtzeit darstellt,
- Analysen von Stillständen und Verlustursachen ermöglicht.
Das Ergebnis? Produktionsleiter reagieren sofort – nicht erst im Nachhinein.
2. Integration von ERP und Produktion
Digitale Transformation endet nicht auf dem Shopfloor. Die Verbindung von ERP-Systemen mit der Produktion ermöglicht:
- eine bessere Auftragsplanung,
- eine präzisere Kontrolle der Herstellungskosten,
- eine Analyse der Produktprofitabilität auf Basis realer Daten.
Dies ist ein Beispiel für eine Veränderung, die sowohl die Produktion als auch Controlling und Management betrifft.
3. Digitales Energie- und Medienmanagement
Die Einführung eines EMS- oder CMS-Systems ermöglicht:
- die Überwachung des Energieverbrauchs auf Linien- oder Maschinenebene,
- die Identifikation von Anomalien und Verlusten,
- die Zuordnung des Medienverbrauchs zu konkreten Produktionsaufträgen.
Transformation in diesem Bereich wirkt sich direkt auf Betriebskosten und Umweltberichterstattung aus.
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4 Phasen der digitalen Transformation in einem Produktionsbetrieb
Aus praktischer Sicht erfolgt Transformation nicht „auf einmal“. Sie gliedert sich in mehrere Phasen:
- Analyse von Prozessen und Daten
Ohne ein Verständnis dafür, welche Daten erfasst werden, wo Verluste entstehen und welche Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden, ist eine sinnvolle Veränderung kaum möglich.
- Strukturierung der Informationsquellen
Die Integration von Maschinen, Systemen und Reporting-Tools bildet die Grundlage für weitere Schritte.
- Einführung von Entscheidungshilfesystemen
MES-Systeme, Produktionsreports und KPI-Dashboards sorgen dafür, dass Daten verfügbar, verständlich und entscheidungsrelevant sind.
- Veränderung der Arbeitsweise der Teams
Selbst modernste Technologie bringt keine Ergebnisse, wenn sich Arbeitsgewohnheiten nicht ändern. Transformation umfasst auch Menschen und Kompetenzen.
Die häufigsten Fehler beim Verständnis von Transformation
Viele Unternehmen sprechen von digitaler Transformation, stoßen jedoch in der Praxis auf Hindernisse. Zu den häufigsten Fehlern zählen:
- die Behandlung von Transformation als reines IT-Projekt,
- fehlende klar definierte Geschäftsziele,
- Fokus auf Werkzeuge statt auf Prozesse,
- Unterschätzung der Bedeutung von Daten und Systemintegration.
Ein klares Verständnis davon, was Transformation bedeutet, hilft, diese Fehler bereits in der Planungsphase zu vermeiden.

Digitale Transformation und Unternehmensstrategie
Digitale Transformation sollte kein Zusatz zur Strategie sein – sie muss aus ihr hervorgehen. In Produktionsunternehmen unterstützt sie meist Ziele wie:
- Steigerung der operativen Effizienz,
- Kostensenkung,
- Erhöhung der Produktionssicherheit und -vorhersagbarkeit,
- bessere Nutzung von Daten im Management.
Eine gut geplante digitale Transformation bedeutet nicht, alles gleichzeitig umzusetzen, sondern eine konsequente Weiterentwicklung der digitalen Umgebung – angepasst an Größe und Bedürfnisse des Unternehmens.
Digitale Transformation ist ein Prozess
Kehren wir zur Ausgangsfrage zurück: Transformation – was bedeutet das? Im industriellen Kontext lässt sie sich als bewusste Veränderung der Unternehmensweise definieren, basierend auf Daten, Technologie und Prozessverständnis.
Digitale Transformation:
- ist keine einmalige Implementierung,
- endet nicht bei der Automatisierung,
- erfordert das Zusammenspiel von Technologie, Prozessen und Menschen.
Richtig umgesetzt liefert sie messbare Ergebnisse – von besserer Produktionskontrolle über geringere Kosten bis hin zu höherer organisatorischer Widerstandsfähigkeit. In diesem Sinne wird Transformation von einem abstrakten Begriff zu einem echten Entwicklungswerkzeug.
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